Martin Luther aus katholischer Sicht

Ein Aufsatz von
Helmuth Röhrbein-Viehoff

Helmuth Röhrbein-Viehoff ist katholischer Theologe und gehört der Pfarrei Heilige Elisabeth im Pastoralen Raum Elbe-Bille-Sachsenwalt an.

Er ist einer der Vertreter der Pfarrei im Ökumenischen Forum Bergedorf.

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Einleitung

Als ich ein Kind war – und auch noch als Jugendlicher – war Martin Luther für mich der „Kirchenspalter“, der die Einheit der Christenheit zerstört hat. Und der „Protestantismus“ erschien mir als defizitäre Form von Kirche: ohne geweihte Priester, ohne Marien- und Heiligenverehrung, ohne Klöster und Orden, ohne die Feste Fronleichnam, Mariä Empfängnis, Mariä Himmelfahrt, Allerheiligen und Allerseelen, ohne Weihrauch und Ministranten, ohne Wallfahrten, ohne die Sakramente Firmung, Beichte, Krankensalbung und Ehe. Und am Sonntag waren die evangelischen Kirchen leer, während wir in meiner katholischen Pfarrkirche damals sonntags vier Heilige Messen nacheinander feierten – und nachmittags noch eine Andacht…
Hoffen konnte ich nur auf eine „Rückkehr-Ökumene“: dass eines Tages die Evangelischen sich wieder mit der Katholischen Kirche vereinen würden. Das alles auf dem Hintergrund, dass mein Großvater und zwei Onkel väterlicherseits evangelische Pastoren waren.

Heute sehe ich in Luther den radikalen Gottsucher, der an der Veräußerlichung und den Missständen der Kirche seiner Zeit litt. Der nicht Kirchenspaltung, sondern Erneuerung der Kirche aus ihren Ursprüngen heraus wollte. Sein religiöses …

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